Wenn die seele hilfe braucht | Magazin ARTISET |10-11-2023

44 ARTISET 10/11 I 2023 Weiterbildungsstudiengang zur Stärkung der Expertise im Pflegeheim: Klinische Fachverantwortung in der Geriatrie Start im Februar 2024 UNIBAS-INS-CAS-INTERCARE-Inserat-85x65mm-230725.indd 1 25.07.23 09:51 Anzeige Vorausplanung und die Einführung des ISBAR-Konzepts (Identification, Situation, Background, Assessment, Recommendation). Für beides war die Einführung der Rolle der Intercare-­ Pflegefachperson unabdingbar. Es handelt sich dabei um eine diplomierte Pflegefachperson mit Berufserfahrung in der Pflege von älteren Menschen. Im Rahmen der Studie hat sie ein auf ihre Rolle zugeschnittenes Trainingsprogramm durchlaufen, das heute als berufsbegleitende Weiterbildung (CAS) «Intercare – Klinische Fachverantwortung in der Geriatrie» an der Universität Basel angeboten wird. Darin wird sie einerseits in der Entwicklung ihrer Rolle unterstützt mit Modulen zu Kommunikation und Leadership, andererseits wird das Fachwissen zu geriatrischen Syndromen und Symptommanagement gestärkt sowie ein vertieftes klinisches Assessment und die gesundheitliche Vorausplanung vermittelt. Typischerweise ist die Intercare-­ Pflegefachperson für mehrere Abteilungen zuständig und ist regelmässig präsent, um die Pflege- und Betreuungsteams in komplexen Bewohnersituationen zu coachen, bei Bewohner- und Angehörigengesprächen zu unterstützen und in akuten Situationen den interprofessionellen Austausch zu fördern. Sie plant mit den Teams voraus, indem sie darauf achtet, dass eine gesundheitliche Vorausplanung vorliegt und in instabilen Situationen ein Behandlungsplan mit dem zuständigen Arzt oder der zuständigen Ärztin abgesprochen wird. Damit ist das Team vorbereitet auf Veränderungen im Gesundheitszustand einer Bewohnerin oder eines Bewohners und weiss wie reagieren, insbesondere abends und nachts oder am Wochenende. Des Weiteren unterstützt sie die Teams in der Kontaktaufnahme mit den Ärztinnen und Ärzten, indem sie den Gebrauch der strukturierten Kommunikationshilfe ISBAR fördert und teilweise auch bei Visiten präsent ist. Massnahmen zur Umsetzung von Intercare Für die erfolgreiche Umsetzung von Intercare wurden die teilnehmenden Betriebe mit verschiedenen Implementierungsstrategien unterstützt. Unter einer Implementierungsstrategie wird eine Handlung verstanden, die hilft, eine Intervention im Alltag umzusetzen. Typischerweise gehören dazu beispielsweise Hilfsmittel, Schulungen und Coaching. Für die Einführung von Intercare hat das Studienteam mit den teilnehmenden Betrieben an Vorbereitungstreffen die Umsetzung der Kernelemente geplant und danach in zweimonatlichen Treffen den aktuellen Stand und weitere Massnahmen besprochen. Die Intercare-Pflegefachpersonen hatten im Trainingsprogramm zweiwöchentliche Coaching-­ Gespräche, um sie im Aufbau und der Umsetzung ihrer Rolle zu fördern. Hinzu kam ein regelmässiges Feedback an die Betriebe zum Stand der Umsetzung auf Basis von Personalbefragungen und Messung von Qualitätsindikatoren, die eine Verlaufskontrolle und Benchmarking erlaubten. Die Betriebe erhielten Hilfsmittel wie Stellenbeschreibungen und Schulungsunterlagen zur Einführung von Kernelementen. Aus Sicht der Führungspersonen war die kontinuierliche Begleitung wichtig für den Erfolg Pflegefachpersonen übernehmen die zentrale Rolle bei der Umsetzung des Modells Intercare. Foto: Adobe Stock

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