Fachkräfte gewinnen und behalten

18 ARTISET 04/05 I 2023 Im Fokus Leitung muss betrieblichen Bedarf miteinbeziehen Aus Arbeitgebersicht kollidiert eine nach den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeitenden ausgerichtete Planung mit dem betrieblichen Bedarf: Bei flexibleren Modellen bestehen vor allem Bedenken, dass nicht mehr alle Dienste abgedeckt werden könnten (64 Nennungen). Dies hätte einen Qualitätsverlust in der Pflege und Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner zur Folge und muss verhindert werden. Weiter wird eine erhebliche Komplexitätssteigerung in der Planung und Koordination (60 Nennungen) erwartet, die sich aus der Vielfalt der individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden ergeben kann. Zudem bestehen Bedenken, dass bei individuellen Arbeitszeitmodellen nicht sichergestellt werden kann, dass alle Mitarbeitenden gleich behandelt werden (46 Nennungen). Wie Spitzenzeiten gemanagt werden Einstimmigkeit herrscht in Bezug auf das erfolgreiche Managen von Spitzenzeiten. 95 Prozent (N=88) der befragten Personen sind der Meinung, dass hierzu Erfahrungswerte eher bis sehr wichtig sind. Auch der abteilungsübergreifende Personaleinsatz (83 Prozent Zustimmung), der Einsatz von geteilten Diensten (73 Prozent Zustimmung) und der Einbezug anderer Berufsgruppen (71 Prozent Zustimmung) tragen aus Sicht der Teilnehmenden eher bis wesentlich zum besseren Umgang mit Spitzenzeiten bei. Zudem wird das Personal teilweise etwa durch Pensionierte, Freiwillige, Zivildienstleistende, die Leitungsebene (Pflegedienst- und Heimleitung) aufgestockt. Der Beizug von temporärem Personal ist aus Kostengründen häufig wenig populär (4 Nennungen). Auffällig sind die wenigen Stimmen (2), die nicht personal-, sondern bewohnerseitig Veränderungen vornehmen wollen. Zum Beispiel, indem die Pflegeprozesse über denTagesverlauf so organisiert werden, dass das Personal möglichst kontinuierlich eingesetzt werden kann. Das Management von Tageszeiten mit tiefer Auslastung erfolgt bei den Institutionen einerseits durch Stundenkompensationen (5 Nennungen) oder durch Aushilfe auf anderen Stationen und bei administrativen Aufgaben (5 Nennungen). Zwei Betriebe passen die Tagesstrukturen bereits individuell an und verlagern Aufgaben bei Bedarf. Von Umgang mit kurzfristigen Personalausfällen Eine zusätzliche Belastung sind Personalausfälle in einem Umfeld, wo bereits Fachkräftemangel herrscht. Nur 20 Prozent (N=89) der befragten Sinnstiftung kann durch Mitsprache erreicht werden. Zum Beispiel, wenn Mitarbeitende eine Stimme bei der Dienstplanung haben. 28% Flexibilität in der Planung 26% Regelmässige Dienstzeiten 17% Anstellung im Teilzeitpensum 12% Mögliche Einsatzzeiten (Vielfalt) 6% Flexibles Arbeitspensum 6% Einhaltung der Ruhezeiten 6% Mitsprache bei den Ruhezeiten Grafik 1: Wahl der aktuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden (max. 3 wählbar). N = 98

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