Gesund und lustvoll essen Magazin ARTISET 1-2024

48 ARTISET 01/02 I 2024 Aktuell Um Geld für soziale und sozialmedizinische Institutionen zu generieren, braucht es in erster Linie ein zukunftsweisendes und gesellschaftlich relevantes Projekt. Ebenso entscheidend ist jedoch eine gute Vorbereitung im organisatorischen und finanziellen Bereich. Nicht zuletzt geht es darum, kreative Kontaktarbeit zu leisten. Um eine erfolgreiche Kampagne zu lancieren, kann es sinnvoll sein, sich mit folgenden Fragen zu beschäftigen: Für wen eignet sich eine Kampagne? Für alle, die ein zukunftsweisendes und gesellschaftlich relevantes Projekt umsetzen wollen und glaubhaft darlegen können, dass sie dazu dringend auf Spenden angewiesen sind. Welche Vorbedingungen muss man erfüllen? Eine Spendenkampagne dauert in der Regel drei Jahre – unabhängig davon, ob das Spendenziel bei 3 oder bei 50 Millionen liegt. Innerhalb von drei Jahren muss eine Kampagne abgeschlossen sein – das ist zentral, um Kräfte und Mittel zu bündeln. Eine Projektumsetzung darf erst konkret starten, wenn zwei Drittel der anvisierten Spendensumme erreicht sind. Oft starten Institutionen zu spät mit den Vorbereitungsarbeiten einer Spendenkampagne oder fokussieren auf zu kleine Spenden (etwa durch Briefkasteneinwurf oder Directmailings). Welche Organisation macht Sinn? Die Zeit der Kampagne ist für alle Beteiligten eine Ausnahmesituation: Die Geschäftsleitung muss in Spitzenzeiten bis zu 30 Prozent ihrer Arbeitszeit für das Fundraising und Besuche vor Ort, für Sitzungen mit dem gebildeten Patronatskomitee oder der zugezogenen externen Beratung einsetzen; Letztere sorgt für einen sorgfältigen Aufbau der Kampagne und berät und begleitet die Institutionen Schritt für Schritt bis zum Ziel – dies in enger Zusammenarbeit mit der internen Projektleitung, die zu 80 Prozent nur für die Kampagne arbeitet. Dabei bietet sich an, auf interne Mitarbeitende zu setzen, die den Betrieb gut kennen und die seitens externer Beratung intensiv in das Thema eingearbeitet und während der Kampagne in täglichem Austausch begleitet werden. Wichtig ist, dass diese Personen gerne in Kontakt mit Menschen sind und die administrativen Fäden der Kampagne zusammenzuhalten wissen. Mit welchen Kosten ist zu rechnen? Die Kosten einer Spendenkampagne liegen bei rund 10 bis maximal 15 Prozent. Directmailings beispielsweise führen meist zu deutlich höheren Kosten. Relativ tiefe Kosten können nur erreicht werden, wenn grosse Spenden generiert werden. Die Institutionen müssen die Vorbereitungskosten (Konzept, Infomaterial, Mitarbeitende) vorfinanzieren können. Grosse Spenden brauchen bis zu 12 Monate Zeit, bevor sie gesprochen werden. Spendenkampagnen sinnvoll angehen Regelmässige Marktstudien zeigen in der Schweiz ein jährliches Spendenvolumen von 2,2 Milliarden Franken. Weit oben in der Gunst der Spenderinnen und Spender stehen Themen rund um Kinder, ältere Personen und Menschen mit Beeinträchtigungen. Was macht eine erfolgreiche Spendenkampagne aus? Zwei Fundraising-Profis geben Tipps aus ihrer langjährigen Arbeit und listen die wichtigsten Erkenntnisse und Erfolgsfaktoren auf. Von Mario Tonet und Ursula Eichenberger* CHF

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