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16 ARTISET 12 I 2022 STEFAN TRACHSEL www.keller-be atung.ch 056 483 05 10 5405 Baden-Dättwil strategie Projekte controlling Prozesse Digitalisierungsstrategie – beDürfnisgerecht «Von der Strategie zur Masterplanung: wir unterstützen Sie bei der Erarbeitung Ihrer Strategie und deren Konkretisierung in zukunftsgerichtete Umsetzungspakete.» Ihre Spezialisten für Spital, Heim und Spitex Anzeige Patientinnen und Patienten, noch besser berücksichtigt werden. Mit unserem aktuellen Projekt «Gesundheitskompetenz dank selbsthilfefreundlicher Spitäler» versuchen wir mit Unterstützung von Gesundheitsförderung Schweiz genau solche Ziele zu erreichen. Wie wird ein Spital selbsthilfefreundlich? In einem selbsthilfefreundlichen Spital arbeiten Ärzteschaft, Pflege, Therapie und weitere Mitarbeitende mit Selbsthilfegruppen zusammen. Patienten und Patienten sowie ihre Angehörigen werden zum Beispiel bei einem Austritt über die mögliche Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe informiert. Selbsthilfegruppen wird ermöglicht, an internen Weiterbildungen oder Informationsveranstaltungen teilzunehmen, was zu einer Verbesserung von Behandlungsabläufen führen kann. Eine Reihe von Spitälern in der Schweiz hat bereits die Auszeichnung «Selbsthilfefreundlich» erhalten. Welche Potenziale sehen Sie in der Zusammenarbeit mit Dienstleistern für Menschen mit Unterstützungsbedarf? Das Konzept, das wir für den Weg zum selbsthilfefreundlichen Spital entwickelt haben, könnte man auch für sozialmedizinische und soziale Institutionen sowie für Leistungserbringer im ambulanten Bereich verwenden. Egal, ob Menschen im Alter oder Menschen mit Beeinträchtigung in ihren eigenen vierWänden oder in einer Institution leben: Die Teilnahme an Selbsthilfegruppen stärkt bei Betroffenen und auch ihren Angehörigen die Autonomie und Selbstkompetenz massiv und führt so zu einer höheren Lebensqualität. Können Sie diesen Mehrwert gerade auch für Bewohnerinnen und Bewohner eines Pflegeheims oder einer Behinderteninstitution konkretisieren? Selbsthilfegruppen sind Austauschgruppen untereinander. Sie entscheiden selber, was das Ziel ihrer Gespräche ist. Heime könnten zum Beispiel Gesprächsgruppen oder Partizipationsgefässe für ihre Bewohnenden gründen. Aber das ist fachlich gesehen etwas anderes als eine gemeinschaftliche Selbsthilfegruppe. Der Vorteil einer externen, gemeinschaftlichen Selbsthilfegruppe liegt darin, dass die Heimbewohnenden in Kontakt kommen mit Gleichbetroffenen ausserhalb ihrer eigenen Institution. Dies könnte ihre gesellschaftliche Integration festigen respektive zusätzlich fördern. Dies gilt auch für Selbsthilfegruppen von Angehörigen, die zum Beispiel einander Tipps geben und ihre Erfahrungen dem Heim zurückspiegeln könnten. * Lukas Zemp, Jahrgang 1960, ist seit Anfang 2022 Geschäftsführer der Stiftung Selbsthilfe Schweiz. Er ist ausgebildeter Kommunikationsfachmann und Verbandsmanager. Vor seiner Tätigkeit bei Selbsthilfe Schweiz hat er für verschiedene, nationale Organisationen und Projekte im medizinischen Bereich sowie im Gesundheits- und Sozialumfeld gearbeitet. Weitere Infos finden Sie hier: ➞ www.selbsthilfeschweiz.ch «Mitglieder von Selbsthilfegruppen sind kritische Patientinnen und Patienten und können auf diese Weise einen positiven Einfluss auf die Qualität und das Angebot im Gesundheits- und Sozialwesen haben» Lukas Zemp

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