Identität leben und gestalten | Magazin ARTISET | 3 2024

ARTISET 03 I 2024 35 Umfrage zu Ärzten in Heimen Die Terzstiftung und ihre Partnerin Emeda haben eine Umfrage zur ärztlichen Versorgung in Alters- und Pflegeheimen in den deutschsprachigen Kantonen lanciert. Am zufriedensten sind gemäss den Resultaten die Verantwortlichen mit den Heimärzten, mit deutlichem Abstand. Darauf folgen die Gruppenpraxen. Mit den Hausärzten schliesslich sind die Verantwortlichen nur mittelmässig zufrieden. Nicht selten seien nämlich wegen der freien Arztwahl 10 bis 20 Hausärzte Ansprechpersonen in den Institutionen. Viele Verantwortliche erkennen für die nächsten beiden Jahre einen Engpass bei der heimärztlichen Versorgung. Das grösste Optimierungspotenzial wird bei einer besseren psychiatrischen Versorgung gesehen. 15 Jahre PrA Die Anzahl Lernender der Praktischen Ausbildung (PrA) steigt weiter. Aktuell befinden sich 2049 Jugendliche in Ausbildung, vor 15 Jahren waren es noch 327. Bis jetzt wurden 10 000 Berufsleute qualifiziert. Heute wie damals gehören zu den meistgewählten Berufen die PrA Hauswirtschaft, Küche, Logistik, Betriebsunterhalt, Gärtnerei und Detailhandel, gefolgt von handwerklichen Berufen. 66 Lehrberufe stehen zur Auswahl, die einen erfolgreichen Anschluss versprechen – ein Job im allgemeinen oder ergänzenden Arbeitsmarkt oder ein Einstieg in eine EBA-Lehre. Möglich ist dies dank 480 PrA-Lehrbetrieben und -Berufsschulen – mehrheitlich Mitglieder von Insos – und dank einer einzigen Trägerschaft über alle Branchen hinweg. Die PrA – ursprünglich gedacht als eine befristete Zwischenlösung – ist heute nicht mehr wegzudenken. Die Tagung vom 2. Mai findet anlässlich des Jubiläums «15 Jahre PrA-­ Diplomierte» statt und widmet sich den Herausforderungen und Perspektiven der PrA. Gewalt im Alter verhindern In seinem Bericht «Gewalt im Alter verhindern» geht der Bundesrat davon aus, dass schweizweit jedes Jahr zwischen 300 000 und 500 000 Personen ab 60 Jahren von einer Form von Gewalt oder Vernachlässigung betroffen sind. Doch nur eine kleine Zahl von ihnen wendet sich an eine Hilfsorganisation wie die Unabhängige Beschwerdestelle für das Alter (UBA). Betroffene haben Angst, isoliert oder in eine Altersinstitution abgeschoben zu werden, oder kennen ihre Rechte und die vorhandenen Hilfsangebote nicht. Jährlich rund 300 Personen melden sich bei der UBA, weil sie Zeugen oder Opfer von Misshandlung sind. Das Durchschnittsalter der Betroffenen ist 80 Jahre, die Mehrheit sind Frauen. 40 Prozent der Fälle, die gemeldet werden, betreffen Formen psychischer Gewalt wie Demütigungen, Drohungen, tagelanges Schweigen oder ständige Kontrolle. Die Broschüre «Bientraitance» der UBA zeigt den gewaltfreien Umgang mit abhängigen und bedürftigen Personen auf. Anmeldung PrA-Tagung:

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