Identität leben und gestalten | Magazin ARTISET | 3 2024

38 ARTISET 03 I 2024 Landesteilen oder auch die verschiedenen Prägungen von eher ländlich oder städtisch geprägten Kantonen. Vergleich dank Risikoadjustierung möglich Zusätzlich zu der vom BAG gewählten Darstellung und den damit verbundenen Ziele würde die Pflegewissenschaftlerin eine Übersicht über die Kantone sowie eine nationale Gesamtübersicht als sinnvoll erachten. Eine Zusammenfassung auf schweizerischer Ebene ermögliche, so Zúñiga, einen Vergleich mit anderen Ländern und eine Kantonsübersicht den interkantonalen Vergleich. Unabhängig davon, auf welchen Ebenen der Vergleich stattfindet, ist für die Wissenschaftlerin von entscheidender Bedeutung, dass der Vergleich weder mit positiven noch mit negativen Bewertungen verbunden wird. Sie nimmt damit darauf Bezug, dass man versucht sein könnte, aus dem Zahlenmaterial Ranglisten zu erstellen. «Der Zweck des Vergleichs ist nicht ein Ranking, sondern die Qualitätsverbesserung», hält Zúñiga dezidiert fest. Damit ein fairer Vergleich mit dem Ziel der Qualitätsverbesserung ermöglicht wird, wurden die medizinischen Qualitätsindikatoren mit Risikoadjustierung berechnet. Damit sollen Einflussfaktoren, die nicht mit der Qualität der erbrachten Leistungen zusammenhängen, eliminiert werden. Aufgrund von Analysen am Institut für Pflegewissenschaft der Universität Basel sind in die Berechnung aller sechs Indikatoren die Pflegestufe sowie die kognitive Leistungsfähigkeit der Bewohnerinnen und Bewohner eingeflossen. Bei einzelnen Indikatoren wurden zusätzlich das Alter, das Geschlecht sowie Anzeichen von emotionaler Instabilität berücksichtigt. «Aufgrund dieser Risikoadjustierung kann ein Heim seine Daten nicht damit begründen, dass es sehr viele pflegeintensive Bewohnerinnen und Bewohner hat oder solche mit kognitiven Einschränkungen», erläutert Franziska Zúñiga. Mit solchen Variablen zur Risikoadjustierung können aber nie alle Faktoren eliminiert werden. Einen Einfluss auf die Indikatorwerte könnte zum Beispiel auch haben, dass ein Heim besonders viel Bewohnende hat, die mit Palliative Care gepflegt werden. «Solche spezifischen Einflussfaktoren sind nicht risikoadjustiert», betont Zúñiga. Dies aber bedeutet, dass man sehr sorgfältig damit sein müsse, wie man die Ergebnisse interpretiert. Hohe Indikatorwerte müssen nicht zwingend auf ein Problem hindeuten – und gerade auch deshalb machen Ranglisten keinen Sinn. Anzeige Die Zukunft ist offen. Bei uns wird darauf vorbereitet. Fachkurse, Lehrgänge und Inhouse-Weiterbildungen • Führung / Management • Sozial- und Kindheitspädagogik • Pflege und Betreuung • Gastronomie/ Hauswirtschaft • Selbst- und Sozialkompetenz Weil erstklassige Bildung wirkt. artisetbildung.ch ins_85x130_10-22.indd 1 29.11.22 10:13 Wir Blinden sehen anders, z. B. mit der Nase. Selbstbestimmt durch den Alltag. Dank Ihrer Spende: szblind.ch

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