Die Qualität der Pflege weiterentwickeln Magazin ARTISET 12

36 ARTISET 12 I 2023 Aktuell Im Pflegeheim Bonnesfontaines in Fribourg sind weiterhin individuelle Beurteilungen möglich. Vor allem aber formulieren die Teams selbst ihre gemeinsamen Ziele, tauschen sich über Herausforderungen aus und führen jährlich eine kollektive Leistungsbeurteilung durch. Die Ergebnisse seien vielversprechend, sagen Direktor Christian Morard und HR-Leiterin Anne-Claude Jaccottet. Von Anne Vallelian Pflegeheim-Teams setzen sich selbst ihre Ziele Das Konzept der kollektiven Leistungsbeurteilung hat Christian Morard an einer Veranstaltung entdeckt, welche die Vereinigung Fribourger Alterseinrichtungen AFIPA-VFA (heute AFISA-VFAS, Vereinigung Fribourger Alterseinrichtungen und Spitex) organisiert hatte. Genauer gesagt, an einer Präsentation des HR-Beraters und Honorarprofessors FH François Gonin. «Wir streben nach stetiger Verbesserung», erklärt der Direktor des Pflegeheims Bonnesfontaines in der Stadt Fribourg. «Einmal pro Jahr führen wir individuelle Beurteilungen durch. Unsere Organisation funktioniert jedoch in Teams. Dazu gehören etwa Pflege, Verwaltung, Aktivierung und Küche. Deshalb hat uns diese Methode überzeugt. Kollektive Leistungsbeurteilungen sind in Anbetracht unserer Organisation besonders sinnvoll.» Für die Umsetzung mussten die Verantwortlichen eine Schulung absolvieren und die Dokumente aktualisiert werden. «François Gonin hat uns über den ganzen Schulungszeitraum hinweg begleitet», so der Direktor. «Es erschien uns wichtig, eine solide und präzise Grundlage für das Instrument zu schaffen und es an die Besonderheiten unserer Institution anzupassen.» Die erste Schulungsphase startete im Oktober 2021 und dauerte fast ein Jahr. Sich in die Entwicklung der Institution einbringen Vor Projektbeginn organisierte die Heimleitung zunächst ein Treffen mit den Mitarbeitenden, um ihnen das neue Instrument vorzustellen, das die jährlichen individuellen Beurteilungen teilweise ersetzen soll. Der innovative Ansatz fand beim Personal schnell Anklang. «Natürlich ist es weiterhin möglich, individuelle Beurteilungen durchzuführen, aber nicht mehr unbedingt einmal pro Jahr.» Dank dieser Methode erhalten die Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich stärker in die kontinuierliche Verbesserung der Leistungen und in die Entwicklung der Institution einzubringen. «Zudem ist es für die Mitarbeitenden motivierend, die selbst festgelegten Ziele zu überwachen», ergänzt Anne-Claude Jaccottet, Leiterin Human Resources und Verwaltung. Im Herbst 2022 startete das Pflegeheim mit den ersten Teamsitzungen zur

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