Bedürfnisgerecht bauen

26 ARTISET 03 I 2023 Ressourcen beschäftigt und in die tägliche Arbeit miteinbezogen. Die Bewohnerinnen und Bewohner wurden bei der Realisierung des Neubaus von Anfang an integriert. Um den Baufortschritt verfolgen zu können, wurde während der Bauphase eine Besucherplattform erstellt, die mit dem Rollstuhl erreicht werden kann. Wünsche betreffend Ausstattung und Einrichtung wurden aufgenommen und so weit als möglich umgesetzt. So wurde beispielsweise ein Briefkasten, in dem Wünsche und Anregungen zum Neubauprojekt gesammelt wurden, regelmässig von den Bewohnenden und den Mitarbeitenden mit Ideen gefüllt. Architekt Christian Meyer, verantwortlich für den Neubau des Wohnheims Sonnegarte, erläutert, worauf er beim bedürfnisgerechten Bauen besonders geachtet hat: Herr Meyer, vor dem Wettbewerb wurde Ihnen das Betreuungs- und Pflegekonzept ausgehändigt. Ist es Ihnen gelungen, die Zielsetzungen umzusetzen? Bereits im Projektwettbewerb haben wir versucht, viele Bedürfnisse abzudecken. Zum Teil mussten während des Planungsprozesses verschiedene Anforderungen aus technischen oder finanziellen Gründen angepasst werden. Erst mit der Aufnahme des Betriebs wird sich zeigen, wie gut die Umsetzung der Bedürfnisse gelungen ist. Welcher Teil des Neubaus deckt die Bedürfnisse der Bewohnenden am besten ab? Uns war wichtig, dass der Neubau die Atmosphäre eines Zuhauses ausstrahlt und nicht einer Klinik mit geschlossenen Stationen ähnelt. Wir konnten die Wohngruppen trotz vieler technischer und funktionaler Vorgaben wohnungsnah gestalten und hoffen, dass sich die Bewohnenden wohlfühlen werden. Welches waren die grössten Herausforderungen bei der Planung? Es waren verschiedene Anspruchsgruppen ins Projekt involviert, die teilweise unterschiedliche Interessen vertraten. Es war anspruchsvoll, der Balance aus den Ansprüchen an Gebäude, Technik, Kostendruck, Sicherheit, Funktion und Ästhetik gerecht zu werden und allen bestmöglich zu entsprechen. Welche Unterschiede gibt es im Vergleich zu Bauten für Pflegeheime? «Uns war wichtig, dass der Neubau die Atmosphäre eines Zuhauses ausstrahlt.» Architekt Christian Meyer Im Fokus Visualisierung des neuen Wohnheims: Gemeinschaftlich, aber doch individuell wohnen. Für Architekt Christian Meyer war wichtig, dass eine Atmosphäre

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