Bedürfnisgerecht bauen

ARTISET 03 I 2023 37 Aktuell Die Herausforderungen in der Langzeitpflege erfordern eine substanzielle Umsetzung der Pflegeinitiative. Die Vorschläge des Bundesrats zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen genügen nicht. Das sagen Artiset-Geschäftsführer Daniel Höchli und Markus Leser, Senior Consultant von Curaviva*. Mit einem Förderprogramm nehmen sie Bund, Kantone und Leistungserbringer in die Pflicht. Interview: Elisabeth Seifert «Alle Akteure müssen ihre Verantwortung übernehmen» Der Bundesrat präsentierte Ende Januar Vorschläge zur Umsetzung des zweiten Pakets zur Pflegeinitiative, bei dem es um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen geht. Ihr erster Eindruck? Markus Leser: All die vielen Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen werden nicht zu einer echten Lösung führen. Der Bundesrat stellt sich nämlich auf den Standpunkt, die Umsetzung der Initiative darf den Bund nichts kosten. Er schiebt damit die ganze Verantwortung anderen Akteuren zu. Statt die Branche zu entlasten, wird man sie damit immer noch mehr belasten. Bessere Dienstpläne, Lohnzuschläge für kurzzeitige Arbeitszeiteinsätze, ein optimaler SkillGrade-Mix – dagegen lässt sich eigentlich nichts einwenden? Daniel Höchli: Wer den Massnahmenkatalog studiert, muss zum Schluss kommen, dass das oberste Primat darin besteht, für den Bund keine Kosten entstehen zu lassen. Es scheint, dass die Verwaltung den Auftrag erhalten hat, im Rahmen dieser Maxime Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu suchen. Das Resultat ist ein minimaler Beitrag zur Bewältigung der grossen Herausforderung, die auf uns zukommt. Vor allem aber fehlt im Paket des Bundesrats vollständig eine Analyse dieser Herausforderung. Nur aufgrund einer solchen Analyse können wir aber die Probleme angehen und Massnahmen definieren, die wirklich etwas bringen. Als wie gross beurteilen Sie das Problem des Fachkräftemangels? Höchli: Wir haben drei Faktoren, die den Fachkräftemangel im Pflegebereich stark befeuern werden. Erstens: Der Bedarf wird aufgrund der Demografie bis 2040 um mehr als 50 Prozent steigen, wie ein Bericht des Gesundheitsobservatoriums letztes Jahr aufgezeigt hat. Zweitens: In den nächsten zwei Jahrzehnten werden mehr Menschen in Pension gehen, als junge Arbeitskräfte nachkommen. Die Details zum Vorschlag des Förderprogramms von Artiset und Curaviva finden Sie hier:

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