Die Qualität der Pflege weiterentwickeln Magazin ARTISET 12

8 ARTISET 12 I 2023 NICOLE VON AH-BALSIGER www.keller-beratung.ch 056 483 05 10 5405 Baden-Dättwil St ategie Projekte Controlling Prozesse ATTRAKTIVE ARBEITGEBERIN «Schaffen Sie einen echten Mehrwert für Ihre Mitarbeitenden. Wir unterstützen Sie bei der Entwicklung von Strategien zum Thema Mitarbeitendenbindung. Gerne berate ich Sie persönlich.» Ihre Spezialisten für Spital, Heim und Spitex Qualitätsindikators beeinflussen kann. Sie zeigt das Dilemma am Beispiel des Indikators Sturz auf, den das Alterszentrum zusätzlich zu den sechs nationalen Qualitätsindikatoren erhebt: Sie erzählt von einem fiktiven Bewohner, der seine Beine nicht mehr wirklich gut nutzen kann, jedoch auf seiner Selbstständigkeit besteht und den Transfer vom Bett auf den Stuhl und zurück selbst bewältigen will. Das Team bespricht mit ihm das Risiko eines Sturzes. Er ist sich dessen bewusst und nimmt es in Kauf. Seine Wahl wird dokumentiert, das gesamte Personal weiss Bescheid und respektiert sie. «Der Entscheid dieses Mannes kann die Zahl der Stürze negativ beeinflussen. Das ist nicht gut für die Statistik», meint die Leiterin ironisch, «dafür aber für seine Lebensqualität und seine Selbstbestimmung!» Kontinuierliche Analyse der Werte Seit 2019 ist das Alterszentrum Ried wie alle Schweizer Pflegeeinrichtungen dazu angehalten, sechs nationale medizinischen Qualitätsindikatoren (MQI) zu erheben. Das «Ried» macht dies mithilfe des Bedarfserfassungsinstruments Besa und – teilweise – mittels eines Pflegedokumentationssystems. Es handle sich dabei aber um nichts wirklich Neues, unterstreicht Sandra Debboub. Und Angela Rebetez führt aus: «Wir hatten bereits vor dem Erfassen der nationalen medizinischen Qualitätsindikatoren ein Qualitätsmanagementsystem, zuerst in Papierform, dann elektronisch.» Hinzu kamen Instrumente, mit denen gewisse Pflegehandlungen und Massnahmen in verschiedenen Bereichen wie Orientierungsfähigkeit, Stürze, Schmerzen oder Mangelernährung bewertet und deren Entwicklung über längere Zeit verfolgt worden sei. «Unsere Praxis basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, wie dies im Bereich der Pflege allgemein üblich ist», betont Pflegedienstleiterin Sandra Debboub. Die Pflegeteams des Alterszentrums Ried verfolgen monatlich die Entwicklung der Werte bei einer Reihe von Indikatoren, etwa bei Stürzen, Dekubitus oder bewegungseinschränkenden Massnahmen, und klären ab, mit welchen Massnahmen sich die beste Pflegequalität sicherstellen lässt. Dazu gehören zum Beispiel die Einschränkung von Bettgittern oder Sicherheitsgurten an Rollstühlen. Letztere werden seit fast zehn Jahren nur noch in seltenen Ausnahmefällen verwendet. «Die permanente Suche nach Lösungen gehört zu unserer Pflegepraxis, und unser Ziel besteht natürlich darin, möglichst keine Fälle zu haben», meint Sandra Debboub. Jeden Monat liefern das Alterszentrum Ried und die anderen drei kommunalen Heime der für sie zuständigen Bieler Aufsichtsbehörde die Anzeige «Die peramanente Suche nach Lösungen gehört zu unserer Pflegepraxis und unser Ziel besteht natürlich darin, möglichst keine Fälle zu haben.» Sandra Debboub, Leiterin Pflege Im Fokus

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